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In den verschiedenen Kampfkunstformen ist eine Unterscheidung vorzunehmen zwischen dem unbewaffnetem Kampf und dem bewaffnetem Kampf. 

Zur ersten Kategorie zählen z.B:

Ringen, Sumo-Ringen, Ju-Jutsu, Judo, Aikido, Karate, oder  Taekwondo

 

Zur zweiten Kategorie zählen z.B.

Kendo, Lai-Jutsu, Lai-Do, Kyudo, Naginata-Do, Yari-Jutsu oder Okinawa-Te. 

Ich möchte mich hier aber nicht eingehender mit diesen verschiedenen Richtungen befassen. 

Vielmehr möchte ich an dieser Stelle auf die Arten der Waffenkunst eingehen, die an der ALSP unterrichtet werden. 

Da wären zu nennen: 

Der Stockkampf, der Messerkampf und der Umgang mit dem Nunchaku.

 

1. Der Stockkampf

Arnis, Escrima, Kali - Die Kunst der wirbelnden Stöcke

Arnis: Der Begriff - Arnis - kommt von arnes (spanisch=Harnisch, Schutz, Rüstung), da die damaligen Stockkämpfer die Spanier nur an ihren ungeschützten Stellen wirkungsvoll treffen und so

besiegen konnten.

Escrima: Der Begriff - Escrima - stammt von dem spanischen Wort esgrima und bedeutet Fechten oder Fechtkunst.

Kali: Der Begriff - Kali -€ setzt sich aus zwei Teilen zusammen: Ka steht in der Bedeutung des Cebuano (spezieller Dialekt der Vidayas, der mittleren Inselgruppe der Philippinen) für camot = Hand,

und Li steht für lehok =

Bewegungen. Kali kann also mit Bewegungen der Hand€ oder einfach Handbewegungen übersetzt werden.

Arnis kann durch verschiedene Trainingsmethoden vermittelt werden:

Als artistische Übung, bei der schwingende und wirbelnde Bewegungselemente sowie bei defensivem Verhalten auch eingedrehte Wirbeltechniken  vorherrschen.

Als abgestimmter und eingeübter Bewegungsablauf mit dem Partner, um Schläge auszutauschen und Blöcke sowie Entwaffnungstechniken zu trainieren.

Als Tanz zur Förderung geschmeidiger Bewegungen und Rhythmen.

Als Freikampf, d.h. die höchste Stufe des Stockkampfes, in der die Trainierenden sich belauern, versuchen sich gegenseitig auszumanövrieren, zu parieren und den ersten Schlag oder Stich beim Gegner

unter Einsatz ihres gesamten Könnens und Wissens zu landen.

Der Stock ist traditionell aus Rattan. Der begriff Rattan kommt aus dem  malaiischen von “rotan”, auch Peddigrohr genannt. Es ist eine Palmengattung (Daemonorops), von der es über 80 Arten im

tropischen Asien gibt.

Sie ist eine schlanke, aufrecht wachsende oder kletternde Palme mit gefiederten Blättern. Es  gibt Rotanpalmen (Calamus), die bis zu 100 m lang werden. Sie haben einen dünnen Stamm und sind wuchernde,

meist hochkletternde Palmen. Peddigrohr ist die  glänznde Aussenschicht der Stämme und wird auch als Flechtmaterial für Stühle oder Körbe verwendet. Dieses Material ist durch seine faserige Struktur hart

und  schwer zerstörbar.

Die Länge des Stockes hängt von der Armlänge des Sportlers ab. Als grobe Richtlinie kann davon ausgegangen werden, dass der Stock mindestens so lang sein  sollte wie der eigene Arm , d.h. zwischen 50 und

90 cm lang.

Am Anfang reicht ein Stock aus. Nach einigem Training wird jedoch mit zwei Stöcken simultan trainiert.

Der grosse Vorteil von Arnis ist, dass es unabhängig von der körperlichen  Konstitution und Stärke befähigt, sich effektiv zu verteidigen. Jedes Alter und  beide Geschlechter haben die gleichen Chancen, Arnis

zu erlernen und sich selbst  zu verteidigen. Gerade ältere Menschen, die einen Stock oder andere Hilfsmittel zur Unterstützung des sicheren Laufens verwenden, können sich so gegenüber  tätlichen Angriffen

durchsetzen. Mit Hilfe eines Stockes wird die natürliche Reichweite des Menschen vergrössert, seine Bewegungsgeschwindigkeit enorm erhöht, und die einwirkenden Kräfte verstärkt, so dass es nicht verwundert,

dass philippinische Meister noch in hohem Alter wettkampfaktiv sind.

 

3. Der Nunchaku

Diese harmlos scheinende Waffe, die aus zwei gleichen Stücken Hartholz besteht, welche mit einer Kette oder Kordel zusammengehalten werden ist typisch  für Okinawa. Der Nunchaku ist ein normaler Dreschflegel

aus der Gegend Südostasiens. Unter der strengen Regierung der Japaner entwickelten die Inselbewohner dieses Gerät jedoch zu einer Waffe, deren Anwendung in einer Untergruppe der Te-Kampfstile gelehrt wird.

Die Grösse der Waffe lässt nur eine Anwendung im Nahkampf zu. Sie wird zuerst vor dem Gesicht des Gegners in Form einer Acht oder im Zickzack  geschwungen, mit dem Ziel, die Ruhe des Gegners zu zerstören. Die

freie Hand  führt die gewöhnlichen Te-Bewegungen des festklemmens und blockierens aus. Wenn sich eine Gelegenheit bietet, teilt die Hand mit dem Nunchaku harte Schläge auf Gesicht, Hände, Handgelenke, Knie,

Schulterblätter oder Rippen aus. Eine speziell erfolgreiche Technik ist es, die Finger des Gegners zwischen den beiden Hölzern einzuklemmen, was diesem keine andere Wahl lässt, als aufzugeben.